1-2/2011 Transiki

Der Begründer des open-source-Kartenprojektes OpenStreetMap, Steve Coast, plant ein neues Projekt. OpenStreetMaps können in vielem nicht mit der geballten Macht von Google und GoogleMaps mithalten. In mancherlei Hinsicht sind jedoch die offenen Karten um vieles besser als die des Marktgiganten Google, besonders an einigen zentralen Orten. Der offene Wienplan ist beispielsweise genauer und aktueller als der proprietäre, er bietet mehr Information auch für Fußgänger und Radfahrer. Das neue Projekt nennt sich Transiki und will ein weltweites open-source-Informationsangebot für öffentliche Verkehrsmittel anbieten. Auch hier ist Google wichtiger Konkurrent, allerdings wird Google Transit hausintern offensichtlich nicht die gleiche Bedeutung beigemessen wie Google Maps: So ist in der Wiener Version im Januar 2011 noch immer nicht die Verlängerung der U-Bahn-Linie U2 vom Oktober des Vorjahrs eingetragen, was nicht für die intensive Nutzung dieses Dienstes spricht. Die zentrale Konkurrenz dürfte aber bei den Informationsangeboten der einzelnen öffentlichen und privaten Verkehrsunternehmen liegen, denn übergreifende Angebote wie AnachB in Ostösterreich sind, jedenfalls in entsprechender Qualität, relativ selten. Diese Konkurrenz bekam in Österreich auch schon Google zu spüren, weil die Österreichischen Bundesbahnen die eigenen Daten nicht für Google aufbereiten wollen – wohl um nicht den Erfolg der eigenen Apps und Webangebote zu schmälern. Solche Angebote sammeln Strecken, Haltestellen und Fahrpläne, die es von tausenden Unternehmen in tausenden verschiedenen Formaten gibt – und: Verkehrsdaten ändern sich noch viel schneller und öfter als Kartendaten. Das ist auch eines der wichtigsten Argumente für einen offenen Dienst: Die schnelle Änderungsfrequenz verlangt geradezu nach vielen MitarbeiterInnen, die ihre Informationen und ihre Arbeitskraft beisteuern, um einen brauchbaren Dienst zu entwickeln, und die mit den dann – im Unterschied zu Google – offen zugänglichen Daten interessante Angebote erstellen können. Wie man auf der Transiki-Website lesen kann: Da die meisten öffentlichen Verkehrsmittel zu Beginn eine sehr steile Lernkurve haben, die gelegentliche Benützer fernhält, könnte eine „Interface“-Verbesserung wie diese die Nutzung solcher Verkehrsmittel vervielfachen.

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