12/2009 Google Books neu

Mitte November 2009 einigten sich Google und die US-Verleger auf eine neue Form der Vereinbarung bezüglich des online-Angebots von digitalisierten Büchern – aktuell bietet Google Books etwa sieben Millionen Bücher online an, teils lesbar und vollständig durchsuchbar. Die Bücher werden händisch gescannt, worüber man sich bei einer Suche unter Google Images mit den Wörtern „google books fingers“ vergewissern kann. Die neue Form unterscheidet sich von der alten, umstrittenen unter anderem dadurch, dass nun nur mehr Bücher angeboten werden sollen, die in den USA, Großbritannien, Kanada oder Australien zum Copyright angemeldet sind – das bedeutet, dass in einem gewissen Sektor, nämlich den vergriffenen, geschützten Büchern, faktisch ausschließlich englischsprachige Bücher übrig bleiben, die in Zukunft per Google Books betrachtet werden können. Aktuell sind zwei Arten von Büchern zugänglich: Erstens diejenigen, die im Rahmen des Bibliotheksprojekts, also in Partnerschaft mit mittlerweile zwanzig renommierten Bibliotheken gescannt werden, darunter die Bayerische Staatsbibliothek. Urheberrechtlich geschützte Bücher sind dabei nur in kleinen Ausschnitten dargestellt, nicht mehr geschützte sind vollständig zugänglich. Und zweitens diejenigen Bücher, die im Rahmen der Kooperation mit etwa 20.000 Verlagen und Autoren zugänglich gemacht wurden, wobei keine vollständigen Bücher betrachtet werden können. Der größte Unterschied zur neuen Vereinbarung für die Benützer, abgesehen von der Sprachfrage, liegt darin, dass in Zukunft urheberrechtlich geschützte, aber mittlerweile vergriffene Bücher (also sicherlich die meisten) eine bessere Zugänglichkeit haben: Sie können wie bisher in Ausschnitten angezeigt und dann, bei weitergehendem Interesse, vollständig gegen Bezahlung angesehen werden. Rechtsfreie Bücher waren schon bisher kein Problem. Der digitale Vertrieb bei lieferbaren Büchern entwickelt sich in Richtung e-Books, also das Lesen auf Geräten wie Amazon Kindle, Nook von Barnes & Noble, oder iPhone von Apple. Die urheberrechtlich geschützten, aber vergriffenen Titel werden jedoch für diese Geräte nicht zugänglich gemacht, sodass Google Books nun – neben der analogen Methode, in die Bibliothek oder ins Antiquariat zu gehen – der direkteste Weg zu diesen Büchern ist. Offen bleibt die Frage, was mit den nicht-englischsprachigen Büchern geschehen wird.

books.google.com/intl/de/googlebooks/agreement/