12/2002 GIS – Geographische Informationssysteme der Stadt Wien

Noch bis 13. Dezember läuft in der Wiener Planungswerkstatt eine Ausstellung darüber, wie die Gemeinde Wien die Verknüpfung von räumlichen und raumbezogenen Daten mithilfe digitaler Informationssysteme nützt. Seit fast 30 Jahren wird in Wien an solchen Systemen gearbeitet, und inzwischen ist das Ausmaß an vorhandenen Daten und darauf basierenden Anwendungen, die lokal, via Intranet innerhalb des Magistrats oder im Internet für alle zugänglich sind, beeindruckend. Straßen- und Brückenbauprojekte werden unterstützt durch eine Datenbank aller Straßen, Wege und Gassen inklusive Beläge und Zustände, durch eine Sammlung aller unterirdischen Leitungsnetze, Kanalgitter, Hydranten und Ampeln, und durch eine Aufstellung aller Brücken in Wien. So ist es möglich, Projekte genauer zu planen, exakter kalkulieren und damit Kosten sparen zu können, sowie die Bauzeit zu reduzieren. Mithilfe von GIS-Daten werden in Wien Radwege geplant, wobei Aspekte wie Steigungen, Einbahnen und Straßentypen unterschieden werden, und ein Simulationsprogramm erlaubt den Vergleich verschiedenener Planungsvarianten miteinander. Die Verfahren der Stadtplanung werden durch umfassende Datensammlungen erleichtert, wobei sich die zur Verfügung stehenden Daten nicht nur auf flaches Planmaterial beschränken, sondern auch bereits dreidimensionale Modelle von Stadtgebieten inklusive Topographie und Gebäuden umfassen. Privatunternehmen können diese Datensammlungen dadurch nützen, dass sie geocodierte Adresslisten oder Bevölkerungsstatistiken kaufen. Und für die Zielgruppe der Bürgerinnen und Bürger stehen auf den Geographische Informationssystemen basierende Dienste wie eine automatische Adresssuche zur Verfügung, deren Inhalt besonders aktuell ist, da jede Plandarstellung erst im Augenblick der Anfrage aus den vorhandenen Daten generiert wird. Ähnliche Inhalte bieten etwa die Baustelleninformation, ein als Plangraphik angezeigtes Verzeichnis von Ärzten und Apothekern, der Kulturgüterkataster, in dem etwa 30.000 besonders wertvolle Gebäude mit bis zu 130 Attributen dargestellt sind, und der Frauenstadtplan, der Informationen zu frauenspezifischen Einrichtungen liefert. Eine erst seit wenigen Jahren bestehende Anwendung ist GRISU, das Graphical Information System for Urgencies, eine Datenbank für die Feuerwehr, die Daten zu Brandschutzeinrichtungen, Hydranten, Zufahrtswegen usw. zur Verfügung stellt und vom Laptop aus während der Fahrt zum Einsatzort abgefragt werden kann.

www.wien.gv.at/egov
www.wien.gv.at/egov/services-a-z
www.wien.gv.at/ma57/frauenstadtplan