2010 Gemeinschaftliches Wohnen braucht Lobbying

„Gemeinschaftliches Wohnen braucht Lobbying“, Vortrag beim Symposion „Gemeinschaftliches Wohnen zwischen Sehnsucht und Gelingen. Die Bedeutung gesellschaftlicher und staatlicher Rahmenbedingungen“ in B.R.O.T. Hernals, Wien, am 17.4.2010

Handout

Ausschnitt:

In einer Studie des Deutschen Instituts für Urbanistik von 2007, welche die kommunale Politik hinsichtlich Baugemeinschaften in allen deutschen Städten ab 250.000 Einwohnern untersucht hat, wird festgestellt: „Nur in wenigen der untersuchten Städte war eine Unterstützung von Wohnprojekten nicht Bestandteil der Kommunalpolitik.“ Warum ist das so?
Aus kommunaler Sicht sind Baugemeinschaften zuerst einmal Urbanisierungskerne und soziale Anker in Stadterweiterungs- und Stadtsanierungsgebieten, und das ist auch das zentrale Argument in der aktuellen Wiener Diskussion. Durch die große Gestaltungs- und Entscheidungsfreiheit für die Baugemeinschaftsmitglieder entsteht hohe Eigenverantwortlichkeit und Identifikation mit Gebäude und Umfeld. Die Projekte machen Wohnungsangebote in der Stadt für eine zunehmend größer werdende Gruppe von Städtern, die wegen des für sie nicht passenden Angebots den Umzug in den Speckgürtel um die Städte erwägen. Die können in der Stadt gehalten werden, womit auch ihre Steuerleistung bleibt. Und schließlich sind diese privat initiierten Bauprojekte auch einfach Innovationswerkzeuge im Wohnbausystem, indem sie die Zahl der handelnden Akteure im Feld erhöhen.