2012 White Paper focus Kooperation

Verfassen eines White Paper focus Kooperation über innovationsorientierte Kooperationsformen mit der Kreativwirtschaft für die departure wirtschaft, kunst und kultur GmbH, Auftragnehmer von uma GmbH, zusammen mit Wolfgang Reiter.
Die zentralen Abschnitte des „White Paper focus Kooperation“ beschäftigen sich mit grundlegenden Aspekten und wichtigen Formen der Kooperation zwischen Kreativwirtschaft und „klassischer Wirtschaft“. Diese Abschnitte werden durch eine Vielzahl von Gastbeiträgen, Interviews und Best-Practices-Beispielen ergänzt, die verschiedene Ansätze und Potenziale, Probleme und Erfolge von Kooperationen zwischen Kreativwirtschaft und klassischer Wirtschaft darstellen. Beschreibung, PDF-Download, Online-Version.

Ausschnitt S. 65–66:


Ingredienzien für den Kooperationserfolg


Komplementarität, Interdisziplinarität, Gleichberechtigung und Kontinuität sind die Basis von Innovationen.

Was sind nun die internen Voraussetzungen, die aus einer Kooperation einen Erfolg machen? Eine Kooperation ist dann am erfolgreichsten, wenn es unter den Beiträgen der Kooperationspartner Komplementarität gibt – das heißt, wenn die Beiträge einander ergänzen und einander so gegenseitig vorantreiben. Dies erfordert jedenfalls das Einbringen und Zusammenführen von Know-how und Kompetenz von beiden Seiten statt nur den Zukauf fertigen externen Wissens. Durch die Kombination komplementären Wissens und komplementärer Kompetenzen steigt die Chance auf grundlegende Innovation stark an. Dem entsprechend bedeutsam ist die Kooperation zwischen unterschiedlichen Perspektiven – die Zusammenarbeit zwischen einem Kreativunternehmen und einem klassischen Unternehmen macht beispielsweise eher grundlegende Innovationen wahrscheinlich als die zwischen zwei Kreativunternehmen, die in sehr ähnlichen Bereichen arbeiten.

Do you speak coop?
Die anfangs sehr unterschiedlichen Sprachen und Wissensbereiche, das kooperative Finden einer gemeinsamen Sprache und einer gemeinsamen Aufgabe sowie die Auseinandersetzung mit der anderen, gleichsam abweichenden Perspektive ermöglichen, dass Neues entsteht. Insofern handelt es sich dabei auch um interdisziplinäre Zusammenarbeit: Zwei »disziplinäre« Kulturen und Sprachen kommen in Kontakt, finden gemeinsame Anknüpfungspunkte und entwickeln so das Umfeld für etwas Neues zwischen den beiden Ausgangs-»Disziplinen«. Voraussetzung für den Erfolg einer solchen Kooperation ist jedoch die Gleichberechtigung beider Seiten. Wenn eine Seite gleichsam die Hilfsdisziplin für die (bereits etablierten und damit wahrscheinlich nicht sehr innovativen) Anforderungen der anderen Seite bleibt, wird die gemeinsame Arbeit mit größerer Wahrscheinlichkeit den Bereich der grundlegenden Innovation nicht erreichen.
Damit ist auch bereits zum Ausdruck gebracht, dass es bei derartigen komplementären, interdisziplinären, gleichberechtigten Kooperationen mit hoher Innovationswahrscheinlichkeit meist nicht um kurzfristige, auf ein einziges, eng umfasstes Projekt bezogene Zusammenarbeit gehen wird. Die Entwicklung einer gemeinsamen Sprache als Basis für eine grundlegende Innovation braucht Zeit, und die dafür investierte Zeit ist dann rentabel eingebracht, wenn sie über einen entsprechend langen Kooperationszeitraum Basis gemeinsamer Arbeit sein kann.