2013 Evaluierung der kooperativen Verfahren

Evaluierung der kooperativen Verfahren in Wien im Auftrag der Magistratsabteilung 21 – Stadtteilplanung und Flächennutzung.
Neun Wiener kooperative Verfahren aus den Jahren 2011 bis 2013 (Knüpfwerk Atzgersdorf, Hauptbahnhof, In der Wiesen Ost, Eislaufverein, Neu-Leopoldau, Ödenburger Straße, Dittelgasse, Scherbangasse, Franzosengraben) wurden evaluiert, um diesen neuen Verfahrenstypus weiterentwickeln zu können. Als Erhebungsinstrumente dienten qualitative Interviews sowie eine online-Umfrage unter allen 160 TeilnehmerInnen der neun Verfahren.
Die Evaluierung ist als Werkstattbericht der Wiener Stadtplanung publiziert, sie kann hier bestellt und hier online downgeloadet werden.

Das Planungsressort führte 2012 das so genannte kooperative Verfahren als neue Methode der städtebaulichen Planung ein, die damit neben die bisherigen Vorgangsweisen – städtebauliche Wettbewerbe und Bebauungsstudien – trat. Damit folgte Wien dem Vorbild von Städten und Regionen wie Zürich, München und dem Ruhrgebiet. Nachdem die ersten neun Verfahren auf sehr unterschiedliche Art durchgeführt worden waren, sollte mittels einer Evaluierung geklärt werden, ob sich die neue Methode bewährt hat und welche Vorgangsweisen dafür empfehlenswert sind.

Basis für die Evaluierung waren etwa 20 Interviews, mehrere Workshops und Gesprächsrunden mit Protagonist*innen der Verfahren; eine online-Befragung aller 170 Teilnehmer*innen der neuen Verfahren; sowie die Analyse der Verfahrensunterlagen und Resultate. Mithilfe dieses Materials wurde die neun Verfahren jeweils mit ihren Pros und Contras bewertet und beispielhafte Verfahren der Vergangenheit und aus anderen Städten vorgestellt; darauf aufbauend wurden die Verfahren anhand verschiedener Kriterien kategorisiert; es wurden die Vor- und Nachteile der neuen Methode erläutert, damit verbundene Ziele sowie die Zielerreichung dargestellt und schließlich detaillierte Empfehlungen für den Einsatz der Methode formuliert.

Die Evaluierung zeigte, dass in wichtigen Bereichen mithilfe des kooperativen Verfahrens Fortschritte gemacht worden waren (dialogische Stadtentwicklung, Sicherung städtebaulicher Qualitäten, Vermeidung von langwierigen Umplanungen, Zusammenführen von Wissen statt Wahl des relativ Besten). Sie zeigte allerdings auch, dass in manchen Bereichen der Erfolg noch nicht klar erkennbar ist (Stärkung der Planungskultur, bessere Grundlagen für die weitere Planung) und dass es bei der sehr wichtigen Frage der Verknüpfung mit der Öffentlichkeit starke Defizite gibt.

Im Anschluss an das Projekt wurde ich zusammen mit raum & kommunikation mit der Erstellung eines Leitfadens für kooperative Verfahren beauftragt.