2022-01-28 15:51
Problem Mietbefristungen: Debatte
Melisa Erkurt schreibt im aktuellen Falter über das #Wohnen und dass es besorgniserregend sei, dass sich ein Teil der Gesellschaft nie ganz auf ein Zuhause einlassen kann. Das ist tatsächlich besorgniserregend, und so sollte es nicht sein! Dass #Mieten in Wien heute vielfach nicht mehr langfristig möglich und zu teuer ist, ist u.a. eine Folge der Liberalisierung des Mietrechts durch ÖVP und SPÖ in den 1990ern. Deshalb wird heute überwiegend befristet vermietet. Es gibt in Wien das Modell des geförderten Wohnbaus (und Gemeindebaus) als Gegenmodell, der die Situation im Vergleich zu anderen Städten (z.B. Berlin, München) deutlich verbessert. Aber während früher 80% des Neubaus gefördert war, wurde dieser mittlerweile vom freifinanzierten, teuren #Wohnbau weit überflügelt und ist deshalb nicht mehr so wirksam, außerdem machen auch dort die von der Baukonjunktur getriebenen Boden- und Baupreise zu schaffen. Aus der Sicht eines solidarischen Gesellschaftsmodells wäre Miete dem Wohnungseigentum jedenfalls vorzuziehen – weil #Eigentumswohnungen natürlich nicht (nur) zum darin Wohnen gekauft werden, sondern auch von den gutwilligsten Selbstnutzer*innen irgendwann wieder verkauft werden und damit die Wohnpreise anheizen. Derzeit können jene, die über Vermögen verfügen, Wohnungen kaufen und damit Renditen erzielen, die von den anderen, die mieten müssen, bezahlt werden. Das ist widersinnig. Die Befristung sollte weitestgehend abgeschafft werden.