2021-04-30 07:25 Internationale Wohnbau-Investitionen in europäischen Städten

Auf orf.at: Der Wiener Bericht zum verdienstvollen internationalen Rechercheprojekt „Cities for Rent“ über internationale #Wohnbau-Investitionen in europäischen Städten. Kapital sucht Anlageformen, bei denen zumindest ein wenig Rendite möglich ist – und die Form mit dem geringsten Risiko sind derzeit zweifellos Immobilien. Die Folge: Es wird nicht mehr für Bedürfnisse gebaut, auch nicht für Auftraggeber*innen, die irgendeine Idee oder ein Ziel, eine Nutzungsvorstellung für ein Bauprojekt hätten, sondern es werden Kapitalanlagen gebaut. D.h. es geht darum, gewisse Zahlen und Standards zu erfüllen, alles andere ist egal – vor allem Architektur und #Städtebau. Diese Projekte profitieren von der Stadt, d.h. von den vielen anderen Häusern und den Städter*innen, die einen Beitrag zur Stadt leisten. Aber sie selbst tragen gar nichts zur Stadt bei, sie nehmen nur, sie sind Schwarze Löcher im urbanen Raum. Wien liegt, als vergleichsweise kleine Stadt, an 5. Stelle in Europa bei internationalen Investitionen in Wohnbau mit ca. 11 Mrd. Euro von 2007 bis 2020, derzeit macht das angeblich ein Drittel aller Wohnungen in Wien aus. Diese Investitionen sind nicht positiv oder neutral, sondern schädlich, sie steigern Grundstücks- und Baukosten und sie schaden der Stadt. Auch wenn der diesbezügliche Bauboom langsam zurückgeht, die Schäden sind damit nicht vorbei.