7-8/2003 Top-Level Domains and more

Aktuell gibt es mehr als 40 Millionen Domains im Web, die sich in drei Kategorien einteilen lassen: gTLDs, das heißt generic Top-Level Domains, existieren seit 1984, das sind zum Beispiel .gov (goverment), .edu (education), .com (commercial), .mil (military) und .int (international treaty organizations), sowie seit kurzem Endungen wie .biz (business), .info, .museum, .name. Die zweite Gruppe, ccTLDs, also country-code Top-Level Domains, gibt es noch nicht so lange, deshalb sind auch fast alle amerikanischen Websites unter .com registriert und nicht unter der offiziellen Länderdomain .us – .com ist die Endung von mehr als der Hälfte aller Domains im Web. Und damit es nicht zu einfach ist, gibt es noch als spezielle dritte Kategorie .arpa (Address and Routing Parameter Area), eine TLD, die nur für Internet-Infrastrukturzwecke verwendet wird. Neben der Masse der .com-Domains ist die Nummer 2 in der Liste .de mit ca. 6 Millionen Websites, .uk mit 4 Millionen, .net mit 3,8 Millionen und .org mit 2,5 Millionen. Dem gegenüber stehen TLDs wie .edu mit weniger als 7000 und .museum mit einigen Hundert. Klar ist, dass es eng wird mit möglichen Namen bei den attraktivsten TLDs, und deshalb versuchen findige Domain-Händler schon seit längerer Zeit, „untergenutzte“ ccTLDs kreativ einzusetzen. Bekannt ist etwa die Domain .cc (www.lion.cc) im Eigentum der Kokosinseln, .tv (www.mtv.tv) aus Tuvalu, .bz für Business aus Belize, .ws für Website aus Westsamoa oder .to im Eigentum des Staates Tonga, das besonders gern von Firmen aus Toronto verwendet wird, weil diese Stadt von ihren Bewohnern oft TO genannt wird. Seit kurzem versucht eine Firma namens LA Names, diesen Trend in größerem Stil zu verfolgen, und einigte sich mit dem Staat Laos darauf, die TLD .la verkaufen zu dürfen – Ziel ist es, Unternehmen und Institutionen aus Los Angeles diese alternative Endung schmackhaft zu machen. Angeblich gibt es bereits mehr als 10.000 Registrierungen. LA Names’ Werbeslogan lautet „the world’s first city to receive its own Internet address”, aber das ist natürlich nicht korrekt. Es gibt bereits eine Reihe von Stadtstaaten, die eigene TLDs haben (Singapur mit .sg, Monaco mit .mc, Kuwait mit .kw und Vatikanstaat mit .va), aber außerdem gibt es ehemalige Kolonien mit eigenen Domains, die jetzt zu China gehören (Hongkong .hk, Macau .mo), und sogar nur als Kolonien existierende Gebiete (Sankt Helena .sh, Gibraltar .gi). Ein nächster interessanter Schritt im Zusammenhang mit TLDs wird gerade vorbereitet: Im Juni beschloss die Webinstitution ICANN den Einsatzstart der Internationalized Domain Names (IDNs), mithilfe derer URLs künftig in solchen Sprachen wie Chinesisch und Japanisch geschrieben werden können.

www.icann.org

www.la