10/2002 Raum am Mars

In Kürze starten sowohl die europäische Raumfahrtbehörde als auch die NASA Missionen zum Mars. Zur Vorbereitung darauf gibt es bereits seit längerer Zeit eine Website der NASA, auf der Experten sich die Daten über die Marsoberfläche darstellen lassen und somit einen idealen Landungsort via Web suchen können. Unter dem Titel „Interactive Data Map Interface“ sind dort umfangreiche Bildsammlungen der Öffentlichkeit zugänglich gemacht, sodass nun jede beliebige Stelle der Marsoberfläche anhand von Parametern wie Höhenunterschiede, Temperatur und Geologie repräsentiert werden kann. Anhand dieser Darstellungen und der damit verbundenen Daten können Wissenschaftler Kandidaten für den Landungsort eruieren und speichern. In die Karten können mit der Maus Schnittlinien eingetragen werden, deren Höhenprofil dann automatisch angezeigt wird. Als besonderes Feature wird ein Echtzeit-3D-Generator angeboten: Wenn man einen bestimmten Ort gefunden hat, der sich als Platz für eine Landung der Marsmission eignen könnte, kann man diese anhand der vorhandenen Daten dreidimensional darstellen lassen und so die räumliche Situation eingehender studieren, als dies mit den flachen Bildern möglich wäre. Dabei handelt es sich nicht etwa um im voraus produzierte Darstellungen, die nur abgerufen werden. Wenn ein Besucher einen bestimmten Ort am Mars ausgewählt hat und das 3D-Tool aufruft, wird am Server sofort mittels des vorliegenden Datenmaterials ein räumliches Modell aus den Zahlenlisten generiert und an den Webbrowser geschickt, wo es dann in 3D dargestellt wird. Durch dieses Modell kann der Benutzer frei navigieren, und er kann es auch auf der NASA-Site abspeichern lassen. Die besten Kandidaten dieser „Landing Sites“ werden dann wieder in Listen gesammelt und zugänglich gemacht, sodass sie von anderen Wissenschaftlern kritisiert und kommentiert werden können. In einer Liste von guten Landungsorten sind Plätze mit Namen wie „Elysium Planitia“, „Gusev-Krater“ und „Athabasca Vallis“ aufgeführt, jeweils ca. 100 x 20 km groß und optimale Bedingungen bietend: Orte, an denen der Wind zu stark ist oder die durch Abhänge und Felsen beeinträchtigt sind, werden ausgeschieden. Interessant wäre es jetzt noch, wenn man mithilfe dieses Materials eine Marslandung an einem bestimmten Ort simulieren könnte, um dann zu erfahren, ob die Landung korrekt funktioniert hat oder nicht…

marsoweb.nas.nasa.giv/landingsites/index.html