4/2009 OpenStreetMaps

Seit 2005 gibt es den Straßenkartendienst Google Maps mit dem Google Maps API (application programming interface), das es ermöglicht, Karten gratis in eigene Websites zu integrieren – bisher ohne Werbung, aber das wird sich aller Voraussicht nach ändern. Google Maps darf auch kommerziell verwendet werden, allerdings nicht öffentlich, sondern nur intern, zum Beispiel in einem Unternehmens-Intranet. Bereits zuvor, im Jahr 2004, wurde in Großbritannien das Projekt OpenStreetMap gestartet. Seit Anfang 2009 ist nun erstmals eine komplette OpenStreetMap von Wien zugänglich, also gleichasam eine frei verfügbare Open-Source-Karte Wiens: Die Karte unterliegt, wie alle OpenStreetMap-Projekte, einer Creative-Commons-Lizenz, die freie Verwendung und Veränderung gestattet, wenn die Urheber genannt werden und die eigene Bearbeitung ebenso frei angeboten wird. OpenStreetMaps werden von freiwilligen „Mappern“ erstellt. Diese spazieren, radeln oder fahren mit dem GPS-Empfänger in der Hand durch die Stadt, markieren Punkte und Strecken und erzeugen so Schritt für Schritt überaus genau Stadtpläne – bei der Wiener Karte waren etwa 1.100 Mapper über nicht ganz drei Jahre daran beteiligt, die etwa 7.000 Straßen zu zeichnen, wenn natürlich auch in sehr unterschiedlichem Ausmaß. Arbeit in größerem Umfang haben etwa zwei Dutzend Leute hineingesteckt, der Rest sind Personen, die teilweise nur einen einzelnen Node beigetragen haben. Ganz Österreich ist als OpenStreetMap in Arbeit, aber bisher ist Wien das einzige Bundesland, das fertig gestellt wurde – in den meisten anderen Ländern gibt es Teilbereiche, so sind bereits alle Landeshauptstädte fertig. Die Wiener OpenStreetMap ist zwar nicht so genau und aktuell wie der offizielle städtische Stadtplan, dafür aber frei verwendbar, während die Karte des Wiener Magistrats nur privat verwendet werden darf. Auch im Vergleich zu Google Maps bietet die OpenStreetMap natürlich mehr Einsatzmöglichkeiten und ist zusätzlich wesentlich genauer, so sind etwa Einbahnen, Radwege, öffentliche Verkehrsmittel, Parks und eine Reihe besonderer Orte wie Lokale eingezeichnet, die bei Google alle nicht aufscheinen. Die offenen Karten werden auch dadurch weiterentwickelt, dass mittels OpenStreetBugs alle BenützerInnen Fehler eintragen können, die dann schrittweise ausgebessert werden.

www.openstreetmap.org/?lon=16.354&lat=48.198&zoom=12