12/2003 Formate im Web

Nachdem 1993 der Netscape-Vorläufer Mosaic seinen Siegeszug antrat und 1995 Microsoft den Browser War mit dem Internet Explorer eröffnete, ist letzterer heute der absolute Sieger: 86% der User verwenden einen Explorer, 10% Netscape, 3% Mozilla und 1% Opera. Doch der Browser, also die Software auf der Client-Seite, mit der HTML-Seiten dargestellt und zwischen diesen navigiert werden kann, ist längst nicht mehr das einzige Programm, das man beim Surfen benötigt. Bereits 1996 integrierte Netscape das Konzept des „Plug-in“ in seinen Browser 2.0, das dann auch von Microsoft übernommen wurde: Ein Plug-in ist ein Programm, das vom Browser aufgerufen wird und dazu dient, innerhalb von HTML-Seiten Datenformen darzustellen, die von HTML selbst nicht unterstützt werden, also zum Beispiel Video. Viele dieser Plug-ins sind heute automatisch Bestandteile der Browser und werden sofort mitinstalliert, andere muss man eigens downloaden. Software, die heute in fast immer integriert ist, ist solche zur Unterstützung von so genanntem Mobile Code, vor allem Java und JavaScript (jeweils 98% der User). Ebenfalls fast jeder Internet-Benützer hat Software von Macromedia, nämlich den Flash Player (98%) und den Shockwave Player (24%). Beide erlauben es, animierte Sequenzen aus Vektorgrafik abzuspielen, sie unterscheiden sich durch das Ausmaß ihrer Interaktionsmöglichkeiten. Sehr viele Benützer besitzen auch eines der drei üblichen Systeme zur Videodarstellung. Dabei wird nicht zuerst das ganze Video downgeloadet und gespeichert, um dann betrachtet werden zu können, sondern das Abspielen startet schon während des Ladevorgangs (Streaming Video). Die drei Konkurrenten sind Microsoft (Windows Media Player, 70%), Real (RealPlayer, 16%) und Apple (Quicktime, 10%). Ein weit verbreitetes Format ist auch PDF (Portable Document Format) von Adobe, mit dem Schriftdokumente überall gleich dargestellt werden können – das dafür nötige Plug-in ist der Adobe Reader (15%). Neben diesen weit verbreiteten Plug-ins gibt es eine fast unübersehbare Anzahl an Software mit geringer Verbreitung, von Audiowiedergabe bis zur 3D-Darstellung. Ein Beispiel für letzteres ist der Virtools Web Player, und ein schönes Beispiel für dessen Möglichkeiten ist auf der Website von Marplon4 zu finden: Ein 3D-Modell von Adolf Loos’ Villa Müller, das nicht nur von außen betrachtet werden kann, sondern auch die wichtigsten Innenräume detailgenau darstellt. Das Beispiel zeigt aber auch einige der üblichen Probleme von 3D am Web: Für die Darstellung müssen zuerst 9 Megabyte Daten downgeloadet werden, und die Anforderungen an die Hardware, um das Modell darzustellen, sind relativ hoch.

www.webhits.de/deutsch/index.shtml?webstats.html
www.marplon4.de