4/2001 Die grafischen Informationsdienste der Gemeinde Wien

Da die teilweise schon recht lange bestehenden Kartendienste und raumbezogenen Informationen der Gemeinde Wien im Web unlängst um neue Services ergänzt wurden, bietet sich eine gute Gelegenheit, einmal dieses Angebot kurz vorzustellen. Ein wesentlicher und eminent politischer Aspekt der Stadtplanung ist der Zugang der Planungsinformationen für alle. Dieser Zugang ist aber sehr kompliziert, also oft nur für Experten nutzbar, und überdies nur zu sehr eingeschränkten Zeiten offen. Deshalb ist das Angebot derartiger Informationen über das Internet natürlich sehr wesentlich und hilfreich. Die Online-Kartendienste der Gemeinde Wien generieren täglich 60.000 bis 80.000 Ansichten, was für ein derartiges Service durchaus beachtlich ist. Wien bietet eine so genannte Generalisierte Flächenwidmung an, die zwar nicht alle Informationen des Flächenwidmungs- und Bebauungsplanes enthält, wohl aber viele wesentliche Teile davon, nämlich Widmungskategorien, Bausperrgebiete, Bebauungsplan, Bauklassen, Grundstücksgrenzen und –nummern, Adressen und Hausnummern, etc. Die Suche ist nach Adresse, nach Objekt (von der Schule über Denkmäler und Museen bis zu U-Bahn-Stationen) und nach Grundstücksnummer möglich. Alle Pläne werden in Echtzeit aus den Daten der Gemeinde Wien erstellt und an den Benutzer übermittelt, weshalb die Darstellung machmal schon einige Zeit benötigt – dafür ist sie aber stets aktuell. Per Klick auf einen Ort erhält man weiterführende Grundstücksinformationen oder Hinweise auf gültige Plandokumente. Wenn es in absehbarer Zeit gelingt, hier wirklich die volle Information aus Flächenwidmungs- und Bebauungsplan und Plandokumenten zu integrieren, wäre das ein ausgezeichnetes Werkzeug. In vergleichbaren Karten werden auch Standorte von Apotheken, Ärzten, Baustellen, Naturdenkmälern und Sirenen gezeigt oder Adressen gesucht, aber am interessantesten neben der Flächenwidmung ist der Wiener Kulturgüterkataster. Dessen Online-Ausgabe zeigt neben gewöhnlichen Grundstücksdaten Informationen zu Schutzzonen, bietet von vielen wichtigen Gebäuden Fotografien und verweise auf Literaturquellen, stellt stadtarchäologische Fundorte dar und enthält den Franziszeischen Kataster ebenso wie einen archäologischen Atlas sowie einen Architekturführer, der bisher allerdings nur Jugendstil-Objekte enthält. Die Pläne stehen für eine sehr eingeschränkte Nutzung gratis zur Verfügung, können jedoch zusammen mit raumbezogener statistischer Information auch direkt online gekauft werden. So kostet ein Bezirksplan mit Nutzungsdaten, Bestand und Beschriftung 1200 öS bis 4800 öS, ganz Wien kommt auf 12.000 öS. Interessant, wenn auch wohl nur teilweise praktikabel ist außerdem die Routensuche, bei der optimale Verbindungen zwischen zwie Punkten in der Stadt für Benützer öffentlicher Verkehrsmittel und für Radfahrer angeboten werden. Obwohl hier Faktoren wie Gehwegdauern, Einbahnen, Radwege, wenig befahrene Straßen und Steigungen bzw. Gefälle einberechnet werden, ist ein solches Werkzeug wohl erst in Verbindung mit einem Handheld-Computer sinnvoll, der die Benutzer per Rad durch die Stadt leitet.

service.magwien.gv.at/flaechenwidmung

service.magwien.gv.at/kulturkat
service.magwien.gv.at/onlineshop/index.html
www.wien.gv.at/gdvmo2/wiengrafik/default.asp