6/2001 Das MuseumsQuartier

Das Thema dieser Web Review ist die Internetpräsenz des neuen Wiener Museumsquartiers und seiner Teilinstitutionen. Die Seite der Betriebsgesellschaft MuQua hat sich, abgesehen von der neuen Grafik, die vor einem Jahr präsentiert wurde, in ihrem minimalen Angebot seit Baubeginn nicht verändert. Allerdings steht die Neugestaltung der Website unmittelbar bevor, sie soll mit der Eröffnung Ende Juni online gehen. Die Basis-Wien-Site bietet seit Anfang des Jahres einen neugestalteten Zugang zur hauseigenen Datenbank, dem basisarchiv:kunst. Diese Datenbank ist auf junge, aktuelle Kunst ausgerichtet mit einem Schwerpunkt auf KünstlerInnen-Biographien. Derzeit sind etwa 13.000 Personen, 13.500 Institutionen und 14.500 Ausstellungen und Projekte enthalten. Die Suche ist nach Personen- und Ausstellungsdaten sowie mithilfe von derzeit 105 Schlagworten möglich. Die Basis hat zusammen mit anderen Kunstinstitutionen das europäische Netzwerk Vektor gegründet, das gemeinsame Schnittstellentechnologien zur Vernetzung der jeweiligen Datenbestände erarbeiten will. Das Depot im Museumsquartier hat nach monatelanger Unsicherheit endlich eine Finanizerungszusage von Seiten des Bundes erhalten und kann somit für das Jahr 2001 weiterbestehen, seit Anfang Mai gibt es wieder regelmäßiges Programm, das auf der Website eingesehen werden kann. So wie beim Depot wurde auch bei der Public Netbase t0 Media~Space! von Subventionsgeberseite versucht, einer Entscheidung durch Warten auf die Selbstauflösung zu entgehen, was auch dort nicht funktioniert hat: Im April beschloss der Wiener Gemeinderat eine Subvention zur Entschuldung. Die Website ermöglicht den Zugang zu aktuellen Projekten (World.Information.Org, government-austria.at, free.netbase.org) sowie zu den vielen bei t0 gehosteten Kulturinitiativen und stellt Programm und Aktivitäten der Public Netbase dar. Bei den bisher genannten Institutionen handelt es sich um so genannte “Fixstarter” im Quartier 21, der Enklave für aktuelle Kunst im Museumsquartier. Im Folgenden nun diejenigen, die ihre Räume bereits endgültig und langfristig gesichert haben. Einer der ersten Museumsquartier-Benützer war und ist das Architektur Zentrum Wien mit einer zwar bereits relativ alten, aber guten und inhaltsreichen Website, die unter anderem Zugang zum Architektur Archiv Austria gewährt, das in die Online-Architekturdatenbank Nextroom integriert ist. Auch hier steht ein Website-Relaunch unmittelbar bevor. Das Kindermuseum ZOOM wird im Herbst 2001 neu eröffnet, und diese Eröffnung wird von einer neugestalteten Website begleitet. Einen Vorgeschmack darauf bietet die virtuelle Sammlung Jizou, in der die Ergebnisse eines Multimedia-Workshops in 3D besichtigt werden können. Die Website der Kunsthalle enthält wenig mehr als das aktuelle Programm und ein Veranstaltungsarchiv, eine neue Website ist geplant. Das Museum Leopold hat als einzige Institution bereits jetzt eine neue Website öffentlich gemacht, deren aufsehenerregendster Bestandteil eine frei zugängliche Provenienzdatenbank mit allen derzeit 5.286 Werken der Sammlung Leopold ist. Die genannten Daten beschränken sich jedoch auf Künstler, Titel, Entstehungsdatum, Sammlungsnummer, Technik und teilweise die Provenienz, sind also für eine halbwegs eindeutige Identifizierung eines Werkes kaum brauchbar. Das Museum moderner Kunst besitzt zwar bereits seit einigen Monaten einen neuen Namen (MUMOK) und ein neues graphisches Erscheinungsbild, auf eine über die Minimalanforderungen hinausgehende Website muss man allerdings noch ein wenig warten. Und die Website der Wiener Festwochen, die zusammen mit der Kunsthalle als erste im neuen Quartier eröffnen, konzentriert sich auf Kartenreservierung und andere Services, ohne bisher einen Bezug zum alt-neuen Standort Museumsquartier erkennen zu lassen.

www.museumsquartier.at

www.basis-wien.at
www.vektor.at
www.depot.or.at
www.t0.or.at
www.springerin.at
www.azw.at
www.kindermuseum.at
www.jizou.at
www.KUNSTHALLEwien.at
www.leopoldmuseum.org
www.mumok.at
www.festwochen.at