11/2000 Das Land von oben

Die aktuelle Ausgabe widmet sich dem Bauen im ländlichen und kleinstädtischen Raum – das Internet bietet in diesem Zusammenhang einige Möglichkeiten, um sich mittels Karten und Luftbildern über unbekanntes Gebiet Überblick zu verschaffen. Eine umfangreiche, aber sehr ausschnitthaft über die Welt verteilte Sammlung an Satellitenbildern bietet der Terraserver: In Kooperation mit Microsoft werden Bilder über die gesamten USA außer Alaska angeboten, sowie selbständig mit einem anderen Serviceangebot Ausschnitte der “übrigen” Welt, vor allem Europas, Arabiens, Südostasiens und Indiens. Die Auswahl eines Bildes erfolgt entweder durch Zoom per Mausklick in einer Übersichtskarte oder durch Angabe eines Ortsnamens oder von geographischen Koordinaten: Mithilfe dieses Interfaces ist es etwa kein Problem, auf Anhieb durch Angabe des Ortsnamens “Gramatneusiedl” das zugehörige Satellitenbild zu finden. Österreich ist nur teilweise erfasst, und zwar gibt es Bilder von ganz Wien und Teilen Niederösterreichs, des Burgenlandes, Kärntens und Salzburgs. Für Wien findet man ein Satellitenbild vom 1.3.1999 mit einer Auflösung von 1 Meter pro Pixel, auf dem einzelne Autos erkennbar sind. Für die Darstellung im Webbrowser ist ein kleines Plug-in namens Clever Content Viewer nötig, das sich aber unproblematisch selbst installiert und dann das Zoomen direkt im Satellitenbild erlaubt. Zusätzlich zu dieser Darstellung können die Bilder digital oder als Papierabzüge gekauft werden, eine digitale Quadratmeile eines Bildes mit 1-Meter-Auflösung kostet 30 Dollar, Papierabzüge zwischen 15 und 40 Dollar. Für die US-amerikanischen Bilder gibt es ein eigenes Interface, das einige zusätzliche Möglichkeiten bietet: Hier kann man für jeden Ausschnitt direkt zwischen Landkarte, topographischer Karte und Satellitenbild hin- und herschalten, außerdem gibt es zu den im Bild enthaltenen Orten Links zu Artikeln von Microsofts Encarta-Webenzyklopädie. Obwohl bisher nur ein kleiner Teil der Welt von diesem Service abgedeckt wird, hat der Terraserver schon einen Umfang von ca. 2,5 Terabyte, also 2,5 Billionen Byte, mehr als der gesamte HTML-Inhalt des Internet, und über 200 Millionen Datensätze. Im Sektor Landkarten gibt es auf der Website von National Geographic einiges Interessantes. Zentrales Kartenangebot ist dort die Map Machine mit den so genannten Dynamic Maps, das sind farbige Satellitenbilder, in die Staatsgrenzen, Städte und Verkehrswege eingetragen sind, wieder per Zoom oder Ortsangabe durchsuchbar. Die Zoomfunktion ist hier besonders eindrucksvoll gelöst, man kann mit der Maus ein kleines rotes Rechteck aufziehen, das dann den neuen Kartenausschnitt darstellt, auf den gezoomt wird. Zusätzlich gibt es einfache politische und physische Karten aller Länder der Erde und unter dem Titel Xpeditions fürs Ausdrucken geeignete Karten. Sehr schöne Karten bietet auch die Website Gheos.com, auf der man Länder oder bestimmte Städte auswählen und dann in der jeweiligen Landkarte mit zwei verschiebbaren Markierungspunkten zwei Orte fixieren kann, deren exakter Abstand schließlich angegeben wird. Zusätzlich gibt es recht exakte und aktuelle statistische Daten über die dargestellten Länder mit der Möglichkeit, die Statistiken zweier Staaten oder eines Staates zu zwei verschiedenen Zeiten direkt zu vergleichen.

www.terraserver.com
terraserver.microsoft.com
plasma.nationalgeographic.com/mapmachine
www.nationalgeographic.com/xpeditions
www.gheos.com