2012–2014
Baukulturelle Leitsätze der Stadt Wien
Inhaltliche Begleitung des Entwicklungsprozesses für die baukulturellen Leitsätze und das baukulturelle Programm der Stadt Wien, im Auftrag der MA 19 – Architektur und Stadtgestaltung.
Entsprechend dem Wiener Regierungsübereinkommen 2011 wurden baukulturelle Leitsätze sowie ein umfassenderes baukulturelles Programm für Wien in einem partizipativen Prozess erarbeitet. Der Wiener Gemeinderat beschloss am 29. April 2014 die baukulturellen Leitsätze in einem Resolutionsantrag. Das Planungsressort wurde aufgefordert, die dafür nötigen Prozesse zu initiieren.
Die baukulturellen Leitsätze können hier kostenlos bestellt bzw. der Text downgeloadet werden. In Folge des Projektes wurde im Herbst 2014 eine Ausstellung zum Thema in der Wiener Planungswerkstatt durchgeführt. Außerdem wurden und werden jährliche Arbeitsgruppen zu baukulturellen Themen organisiert, die erste befasste sich mit Bildung und Baukultur.
Dieser Film wurde zur Präsentation der Leitsätze am 13. Mai 2014 produziert: Der Film Baukultur Wien zeigt 7 persönliche Blitzlichter zum Thema von Niki Glattauer, Cecily Corti, Sasha Pirker, Gerfried Sperl, Tarek Leitner, Siegfried Mattl und Eva Blimlinger.
Bereits 2005 wurde vom Wiener Planungsressort eine „Architekturdeklaration“ ausgearbeitet, die allerdings innerhalb wie außerhalb des Wiener Magistrats wenig bekannt war. In der Regierungserklärung 2010 wurde festgelegt, baukulturelle Leitsätze zu beschließen. Der Auftrag für die Begleitung des Leitsatzprozesses und die redaktionelle Erarbeitung ging an mich.
Die baukulturellen Leitsätze sollen dazu dienen, die Qualität der gebauten Umwelt in Wien zu steigern. Das soll vor allem über Bewusstseinsbildung innerhalb des Magistrats und stadtnaher Unternehmen gelingen, sodass alle Akteur*innen, die mit baukulturellen Fragen zu tun haben, sich ihrer Verantwortung bewusst werden. Durch vorbildhaftes baukulturelles Verhalten der Stadt sollen indirekt alle privaten Akteur*innen in Wien ebenfalls zur Wahrnehmung ihrer Verantwortung ermutigt werden.
Um eine möglichst breite Bekanntheit und Verankerung der Leitsätze im Magistrat zu erreichen, begannen wir den Leitsatzprozess durch eine Reihe von 35 Interviews mit möglichst allen betroffenen Dienststellen und Unternehmen sowie einzelnen Externen. Anhand der dabei gesammelten Inhalte wurden zunächst ein magistratsinterner Workshop und dann ein Workshop mit etwa 50 internen und externen Teilnehmer*innen durchgeführt. Diese Veranstaltungen waren Basis für eine erste Textfassung, die schließlich in einem weiteren großen Workshop zur Diskussion gestellt und anhand der Anmerkungen der Teilnehmer*innen verbessert wurde. Danach folgte ein Abstimmungsprozess mit verschiedenen betroffenen Dienststellen und politischen Vertreter*innen, bevor Anfang 2014 schließlich eine endgültige Textfassung der Leitsätze für den Beschluss im Gemeinderat sowie eine Formulierung des baukulturellen Programms, wie es das Planungsressort vertritt, verfasst wurde.
Der Kern des Programms, die baukulturellen Leitsätze, wurde am 29. April 2014 vom Wiener Gemeinderat als Resolutionsantrag beschlossen. Der Gemeinderat forderte den Magistrat der Stadt Wien und die Betriebe in ihrem Einflussbereich auf, die Leitsätze als Handlungsmaxime anzuwenden.